Gedanken zum Monatsspruch November
Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen! Jes 5,20 (L)
Im Team knirscht es. Schon länger. Aus ehemals konstruktiven Diskussionen sind tiefe Gräben geworden. Statt Austausch trotzige Stille und ab und an wird noch ein Vorwurf über den Graben gefeuert. Gut verpackt mit der Prise Selbstgerechtigkeit, die das Klima dauerhaft vergiftet. „ICH habe ja dies und das aus den besten Absichten gemacht, aber DU …!“
So geht es nicht weiter. Ein Coach kommt von außen. Er fragt und hört und achtet darauf, dass jede und jeder wieder bei sich anfängt, mit den eigenen Gefühlen und Gedanken, ohne daraus gleich Vorwürfe für die vermeintliche Gegenseite abzuleiten. Und dann können Fehler wieder als solche benannt werden. Und was man aneinander und miteinander gut findet, wird nach langer Zeit auch wieder ausgesprochen.
Aus den Angriffen, die ja die beste Selbstverteidigung sein sollen, wird Ehrlichkeit und mit diesem lösenden Moment beginnt der Weg zu einem neuen und guten Teamgefühl.
So ist es im Glauben auch manchmal: Dass man, statt sich vor Gott zu verstecken oder sich rauszureden, ihm ganz ehrlich begegnen muss. Mit all den Dingen, die einem ja auch selbst nicht gefallen.
Und dann tritt das Wunder ins Leben, dass Gott einen in dem Moment nicht loslässt, sondern ganz besonders sicher in seiner gnädigen Hand birgt. Ein Moment, der gut passt zwischen den Reformations- und den Buß-und-Bettag.
Einen gesegneten November wünscht Ihnen
Ihre Pfarrfamilie Keller