Auf den Spuren des Apostels Paulus – Reisebericht Malta
Am 26. Mai machte sich eine Gruppe von 36 Personen unter der ortskundi-gen Führung von Pfarrer Schmidt von Fürstenzell aus auf den Weg nach Malta. Die meisten gehörten zur Fürstenzeller Kirchengemeinde, zu denen sich noch ein paar Familienangehörige oder Freunde dazugesellt hatten.
Bei kühlem und verhangenem Wetter brachte der Bus die Reisenden nach München. Per Flugzeug ging es dann in die Mittelmeerregion und Malta empfing die Gruppe mit strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Tem-peraturen.
Die Insel kann auf eine lange abwechslungsreiche Geschichte zurück-blicken. Nach der ersten Besiedlung um 5000 v.Chr. erlebte Malta eine erste kulturelle Blütezeit bereits zu Beginn der Jungsteinzeit zwischen 3.800 und 2.500 v. Chr.. Es folgten die Punier, die Römer, die Araber und die Spanier, die auf Malta siedelten, bis 1530 der Johanniterorden den Inselstaat übernahm. In dessen Zeit fällt eines der wichtigsten Daten in der maltesischen Geschichte: 1565 belagerten die Türken die Insel und nur knapp entging Malta dem Schicksal eine türkische Kolonie zu werden.
1798 beendeten die Franzosen unter Napoleon die über 260-jährige Herrschaft des Johanniterordens. Zwei Jahre später mussten aber auch sie wieder abziehen und die englische Epoche der Insel begann. Bis zur Unabhängigkeitserklärung 1964 wurde Malta nun englische Kolonie. Seit 2004 gehört die Republik Malta inzwischen zur Europäischen Union.
Die verschiedenen geschichtlichen Epochen haben auf Malta ein reiches kulturelles Erbe hinterlassen. So konnten die Fürstenzeller Reisenden unter der sachkundigen Leitung einer Führerin von Biblisch Reisen auf den unterschiedlichsten Spuren wandeln. Stand der eine Tag mit Valletta ganz im Zeichen des Johanniterordens, folgte am nächsten Tag die Jungsteinzeit mit beeindruckenden Megalith-Tempelanlagen und Katakomben. Pittoreske Altstädte, bezaubernde Fischerorte sowie schöne Inseln und Buchten mit teilweise auch einladenden Stränden boten Abwechslung nach viel Kultur und Geschichte.
Auch die evangelische Gemeinde auf Malta – für drei Jahre lang die kirchliche Heimat von Pfarrer Schmidt – ließ es sich nicht nehmen, die Reisegruppe zu empfangen und zu einem sehr willkommenen ortsüblichen Mittagssnack einzuladen. Am letzten Tag dann führte Pfarrer Schmidt die Gruppe noch abends in die Paulusbucht. Hier, wo Paulus vermutlich gestrandet ist, erläuterte Pfarrer Schmidt die genauen Umstände des Aufenthalts von Paulus auf Malta. So direkt an biblischen Orten zu stehen, war für alle doch sehr berührend.
Bereichert durch nette persönliche Kontakte und angefüllt mit vielen bleibenden Eindrücken machte sich die Gruppe am 2. Juni wieder auf den Rückweg in das kalte und regnerische Deutschland.
Joachim Freiherr von Maltzan