Gedanken zum Reformationsfest
Am 31. Oktober ist Reformationstag, der Tag, an dem die Kirchen der Reformation sich darüber Gedanken machen, warum sie evangelisch sind. Ein Blick auf die Lutherrose kann dabei helfen.
Die Lutherrose ist das Siegel, das Martin Luther ab 1530 für seinen Briefverkehr verwendete. Der spätere Kurfürst von Sachsen, Johann Friedrich der Großmütige, ließ es für Luther herstellen und überreichte es ihm als Siegelring, als Luther sich 1530 während des Reichstags zu Augsburg auf der Feste Coburg aufhielt. Da Martin Luther sehr viele Briefe schrieb, verbreitete sich sein Wappen rasch in ganz Europa und wurde zu seinem besonderen Erkennungszeichen. Heute ist die Lutherrose ein Symbol der evangelisch-lutherischen Kirchen und auf vielen Gebäuden oder Büchern zu finden, die mit Luther zu tun haben. Luther betrachtete das Siegel als „Merkzeichen“ seiner Theologie. In einem Brief vom 8.Juli 1530 an seinen Freund Lazarus Spengler erklärt er die vier Bestandteile des Wappens so:
- Das schwarze Kreuz in der Mitte soll uns an Jesus Christus erinnern und an seine Hingabe an uns. Der Glaube an den Gekreuzigten macht uns selig, denn durch ihn wissen wir, wie sehr Gott uns liebt.
- Das rote Herz deutet an, dass wir diese Botschaft mit dem Herzen begreifen und Gott vertrauen schenken müssen.
- Die weiße Rose, auf der das Herz gebettet ist, drückt aus, dass solcher Glaube Freude, Trost und Frieden bringt, denn weiß ist die Farbe der Engel und himmlischen Wesen. Wer an Gott glaubt, in dessen Leben strahlt bereits himmlische Freude auf, und deshalb steht die Rose vor (himmel)blauem Hintergrund.
- Der goldene Ring ist ein Zeichen für Gottes Ewigkeit, von der wir alle umfangen und geborgen sind.
Anregend ist diese Deutung noch heute. Luthers Wappen ist evangelischer Glaube in Bildform.